Bei seiner Rede, am 1. Mai 2025, kündigte SPÖ-Chef und Vizekanzler Andreas Babler auf dem Wiener Rathausplatz vor zehntausenden Zuhörer*innen eine weitreichende Maßnahme für den österreichischen Wohnungsmarkt an: Die Bundesregierung will in den kommenden Monaten auch private Mieten regulieren und damit einen umfassenden Mietpreis-Stopp in Österreich umsetzen. Das sorgt für Aufsehen.

Fataler Wendepunkt für den Wohnungsmarkt

Die geplanten Eingriffe in den Mietmarkt stoßen bei Bauträgern und Vermieter*innen auf enorme Kritik. Es wird gewarnt, dass sich der Wohnungsneubau bei gedeckelten Mieten nicht mehr rechne. Die aktuellen Zahlen bestätigen zudem diese mögliche Entwicklung: Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2024 nur noch 32.100 Wohnungen in neuen Gebäuden bewilligt – ein Rückgang von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und der niedrigste Wert seit 2010. Zwischen 2014 und 2024 sank die Zahl der baubewilligten Wohnungen in Neuerrichtungen um 37 Prozent. Für 2025 wird ebenfalls ein deutlicher Rückgang bei den Fertigstellungen, insbesondere im Mietwohnungssegment prognostiziert.

Mietpreise steigen weiter – besonders in Wien

Trotz politischer Maßnahmen steigen die Mieten in Österreich weiterhin deutlich über der Inflationsrate. Für das Jahr 2025 wird ein durchschnittlicher Mietpreisanstieg von 5,4 Prozent erwartet. Bereits im ersten Quartal 2025 wurden bei Erstbezügen reale Zuwächse von rund 2,3 Prozent zum Vorquartal verzeichnet. Auch Bestandsmieten ziehen spürbar an.

Ausblick: Wohnraummangel bleibt Herausforderung

Es ist davon auszugehen, dass die Bautätigkeit in Österreich mindestens bis 2029 unter dem tatsächlichen Wohnraumbedarf liegen wird. Die geplante Regulierung privater Mieten durch die österreichische Bundesregierung ist ein einschneidender Schritt für den Wohnungsmarkt. Gleichzeitig bleibt die Herausforderung bestehen, ausreichend neuen Wohnraum zu schaffen und die Balance zwischen leistbaren Mieten und Investitionsanreizen zu halten.